IMG_2098
Bild2

Mein Job bei der AS Eupen: Ticketing & Front Office Executive Dennis Franke

Welche Jobs gibt es bei der AS, wer arbeitet hier und wie sieht der berufliche Alltag der Personen aus, die eher im Hintergrund wirken, deren Arbeit für den Verein jedoch unabdingbar ist?

All diesen Fragen widmen wir uns in unserer neuen Reihe „Mein Job bei der AS“.

Fortan stellen wir euch unsere Mitarbeiter und ihre Arbeitsbereiche vor und werfen einen Blick hinter die Kulissen des einzigen Profi-Fußballvereins in der Region.

YONGSTERS CARD

HEUTE IM PORTRÄT

Name: Dennis Franke
Geburtstag: 27.03.1989
Beruf: Ticketing & Front Office Executive
Hobbies: Familienausflüge & Fußball

Im Moment des größten Erfolgs der jüngeren Vereinsgeschichte lag er am Boden. Yuta Toyokawa hatte soeben innerhalb von 15 Minuten die AS Eupen mit drei Toren und einer Vorlage vor dem Abstieg in die Challenger Pro League bewahrt, doch Dennis Franke ist in diesem Moment nicht zum Feiern zumute. An jenem Nachmittag ist er als Ehrenamtler  bei der AS Eupen tätig, als plötzlich sein Kreislauf zusammenbricht. “Ich lag damals bei dem Herrn vom Roten Kreuz auf der Pritsche und bekam mit, wie alles eskalierte.“

Zum damaligen Zeitpunkt absolviert er gerade seine Ausbildung zum Administrativen Angestellten mit Schwerpunkt Buchhaltung am ZAWM Eupen. An Spieltagen sorgt er sich damals als Volunteer um das Ticketing und träumt insgeheim von einer Festanstellung bei den Pandas.

Im September 2019 wird dieser Wunsch zur Realität und er wird zum festen Mitarbeiter und Ticketing-Verantwortlichen im Verein.

Zum Zeitpunkt unseres Gesprächs steht das zweite Heimspiel der Saison an. Mit dem RSCA Futures ist eine der insgesamt vier Zweitvertretungen der Clubs aus der Jupiler Pro League am Kehrweg zu Gast. Der Gästeblock wird an jenem Samstag geschlossen bleiben, einzig die üblichen 40 Karten für Family & Friends wurden vom RSC Anderlecht angefragt und dies obwohl das Spiel nicht unter die Kombi-Regelung fällt und somit eine individuelle Anreise möglich wäre.

Die Kombi-Regelung Bus-Stadion steht seit Jahren bei den Fans in der Kritik und auch Dennis Franke missfällt sie. “Auch ich würde gerne ohne diese Kombi-Regelung arbeiten, dies verärgert die Fans und verhindert auch, dass Fans, spontan mitgenommen werden können“ Ein freier Vorverkauf für alle gestaltet sich einfacher, da dort die Buchung der Auswärtstickets auch ohne zuvor durch die Fanclubs eingereichten Namenslisten möglich ist. Welche Spiele letztendlich zum Risikospiel erklärt werden, liegt im Ermessen der Behörden. Dem Verein sind dort die Hände gebunden.

Dennoch ist es das Bestreben der KAS Eupen, den Fans durch attraktive Ticketangebote entgegenzukommen. Zu diesen Angeboten zählt auch das Flexi-Ticket, das den Besuch von sechs frei wählbaren Heimspielen ermöglicht. Insgesamt zählt man bisher 630 verkaufte Abonnements. Ein neuer Rekord. Ein Schritt in die richtige Richtung.

Natürlich hofft man am Kehrweg auch in den kommenden Ligaspielen auf gute Zuschauerzahlen. Auch deshalb bietet der Verein im Gegensatz zu einem Großteil anderer Vereine auch noch einen Ticketverkauf an den Spieltagen im Ticketcontainer oder im Vorfeld der Spiele im PandaHouse an. So will die KAS Eupen den Kartenverkauf möglichst allen so einfach wie möglich gestalten und dem Bild des nahbaren, familiären Vereins entsprechen.

Im PandaHouse trifft man auf Dennis Franke, der sich nicht nur um das Ticketing, sondern auch um alle dort ankommenden Gäste kümmert. Doch auch damit nicht genug. In Zusammenarbeit mit seinem Kollegen Marc Cürtz, betreut er die Volunteers, die an den Spieltagen im Bereich Ticketing, an den Cashless-Stationen oder der Einlasskontrolle im Einsatz sind. Von der Anmeldung in der Vorwoche bis zur Aufteilung der Posten am Tag vor dem Spiel, liegt alles in ihren Händen. An den Spieltagen ist Dennis selbstverständlich auch vor Ort, Zeit für das komplette Spiel bleibt aber nicht. Immer wieder fällt sein Fokus bei großen Spielen auch auf die Tribünen. “Wenn man auf gut gefüllte Tribünen blickt und das Ergebnis seiner Arbeit sieht, ist das schon ein gutes Gefühl und man ist ein Stück weit stolz.“

Insbesondere die Derbys gegen Standard oder RFC Lüttich, waren immer mit einem enormen Aufwand verbunden und auch die seit dieser Saison erforderliche Identitätsprüfung mit der Itsme-App beim Ticketkauf sorgt dabei nicht für Abhilfe. Ein Grund zur Beanstandung ist dies für Dennis Franke nicht, seit seiner Leukämieerkrankung im Jahr 2013, weiß er die wirklich wichtigen Dinge zu schätzen.

Dankbarkeit und Freude, mit diesen Worten verbindet er seinen Beruf. Dass ihm dabei als Fußballenthusiast regelmäßig ehemalige Nationalspieler wie Marc Wilmots oder Vincent Kompany begegnen, ist für ihn eine unglaubliche Erfahrung.

Voller Demut blickt er auf seine Rolle im Verein, gerne würde er noch lange hier bleiben. Aus freien Stücken geht er hier nicht weg, einzig ein Angebot seines zweiten Lieblingsvereins neben der AS Eupen, Manchester United, ließe ihn da vielleicht umdenken.

Philipp Niessen