
Mein Job bei der AS Eupen: Head of Communication & CSR Jessica Loo
Welche Jobs gibt es bei der AS, wer arbeitet hier und wie sieht der berufliche Alltag der Personen aus, die eher im Hintergrund wirken, deren Arbeit für den Verein jedoch unabdingbar ist?
All diesen Fragen widmen wir uns in unserer neuen Reihe „Mein Job bei der AS“.
Fortan stellen wir euch unsere Mitarbeiter und ihre Arbeitsbereiche vor und werfen einen Blick hinter die Kulissen des einzigen Profi-Fußballvereins in der Region.
Heute im Porträt:
Name: Jessica Loo
Beruf: Head of Communication & Corporate Social Responsibility (CSR)
Geburtstag: 29.10.1991
Hobbies: Zeit mit der Familie, Fußball, Reisen
Es ist der Juni 2024, als man sich dazu entscheidet, neue Wege zu bestreiten. Auf und neben dem Platz. Das Ziel: Mannschaft und Vereinsmitarbeiter sollen zukünftig enger zusammenrücken. Das ehemalige “Lighthouse“, einst einer der angesagtesten Gastronomiebetriebe der Stadt, ist auf Wunsch des Generaldirektors, Christoph Henkel, zum “PandaHouse“ und der neuen Geschäftsstelle der AS Eupen geworden.
Ticketing, Finanzen, Management, hier werden seit gut einem Jahr die Geschicke des Vereins geleitet und auch Jessica Loo hat hier, unweit des Stadions, ihr neues Büro bezogen.
Seit 2016 arbeitet die gebürtige Eupenerin im Verein. Nach einem Marketingstudium an der HELMo Lüttich und einer zweijährigen Tätigkeit in Brüssel, bei der sie als Projektmanagerin wertvolle Erfahrungen sammeln konnte, folgte das Masterstudium an der FOM Aachen im Bereich Sales Management.
Kurz darauf kehrte sie in die Heimat zurück und begann ihr Engagement bei dem Verein, den sie bereits in Jugendjahren häufig als Zuschauerin besuchte und in ihr Herz schloss. Umso wertvoller und dankbarer betrachtet sie das entgegengebrachte Vertrauen, das ihr bereits kurz nach Amtsantritt bei der KAS Eupen entgegengebracht wurde.
“Nach einem Jahr betreute ich die Social Media – Kanäle bereits alleine“, fasst Sie zusammen und lässt damit durchblicken, dass sich der Weg zu ihrer heutigen Position als Leiterin der Kommunikationsabteilung schon frühzeitig abzeichnete.
Seit 2016 hat sich unter ihrer Führung eine Menge gewandelt. Mehr Präsenz in den sozialen Medien, ausführliche Vor – und Nachberichte zu den Spielen und auch der Fokus auf die Jugendmannschaften ist deutlich spürbarer, als noch vor einigen Jahren.
Jessica Loo gilt auch als Architektin des CSR-Bereichs, der sich seit 2019 um die nachhaltige und gesellschaftliche Entwicklung sorgt. Mit den Walking Pandas richtet man sich seit zwei Jahren an Frauen und Männer im Ü-55 Alter, die sich regelmäßig zu der etwas entspannteren Variante des Fußballs treffen.
Kein Alterssegment soll vernachlässigt werden und somit entscheidet sich Jessica Loo bereits 2019 zu der Gründung des Eupi Kids Club, der Kinder von 5-9 Jahren ermöglicht, an regelmäßigen Veranstaltungen mit dem Verein teilzunehmen und somit bereits früh soziale Integration zu erfahren.
Auch im Bereich der Nachhaltigkeit sorgte Jessica Loo in Zusammenarbeit mit ihrem Kollegen Marc Cürtz in den vergangenen Jahren für große Veränderungen. Die Einführung der Mehrwegbecher für Stadionbesucher soll den Plastikverbrauch minimieren.
Die AS Eupen und ihre Menschen liegen Jessica Loo am Herzen, daher würde sie gerne die Jüngsten der Gesellschaft früh an den Verein binden.
Knapp 90 000 Personen erreichen die Social Media Kanäle des Vereins, alle sollen bespielt werden und die Fans mit den relevantesten Nachrichten schnellstmöglich versorgen. Alles, was an die Öffentlichkeit gelangt, wird von ihr gesteuert. Dabei lebt sie den Traum vieler Fans, immer ganz nah dran zu sein. Ob neuer Trainer oder Spieler, sie ist eine der Ersten, die es erfährt.
“Wenn ein neuer Spieler kommt, ruft man mich an und ich leite das dann an meine Kollegen weiter.“ Michael Reul sorgt sich als Mitarbeiter der Kommunikationsabteilung um das Verfassen der Pressemitteilung. Diese wird anschließend von Jessica Loo oder ihrer Kollegin Sara Guérin, die als Media Officer fungiert, verschickt. Weitere Unterstützung erhält die AS Eupen im Kommunikationsbereich durch die in Eupen ansässige Produktionsfirma “mehl+wasser“, die sich um die größeren Videoproduktionen kümmert.
Das Aufgabengebiet als Leiterin der Kommunikationsabteilung ist breit gefächert und geht weit über das Versenden von Pressemitteilungen hinaus. Die Begleitung zu Auswärtsspielen, das Aufsetzen des Newsletters, vereinsinterne Kommunikation, Einladung zu Pressekonferenzen, um all dies sorgt sich die 33 jährige Eupenerin. “Wir freuen uns natürlich, wenn wir wieder mehr über uns geschrieben wird. Nach dem Abstieg in die zweite Liga hat das Interesse leider ein wenig abgenommen“, bedauert Jessica Loo, die auch die diversen Medienanfragen bearbeitet und gegen ein wenig mehr Präsenz außerhalb der Deutschsprachigen Gemeinschaft nichts einzuwenden hätte. So wie es vor einigen Jahren der Fall war. Im November 2017 herrschte im beschaulichen Eupen plötzlich Großstadtatmosphäre. Claude Makelele, Weltmeister und Champions League-Sieger wurde als Cheftrainer vorgestellt. “Das war wirklich verrückt, da standen so viele Kameras, da war der Presseraum nicht nur eine Nummer zu klein“
Auch an Heimspieltagen ist Jessica Loo im Stadion zugegen und sorgt sich neben der Begrüßung der Pressevertreter, auch um die aktuellsten Social-Media Posts, versorgt die Fans mit Aufstellungen und dem aktuellen Spielstand. Im Gegensatz zu Vereinen wie Club Brügge, die an Spieltagen ein zehnköpfiges Medienteam beschäftigen, kann die AS Eupen meist auf ein drei bis fünfköpfiges Team zurückgreifen. Dies variiert von Spiel und Spiel und ist abhängig von der Verfügbarkeit der Volunteers, die Jessica Loo und ihr Kommunikationsteam unterstützen.
Durch das breite Aufgabenfeld und die damit einhergehende Verantwortung, immer abliefern zu müssen, wird ihr auch bei einem trostlosen 0-0 nicht langweilig. Klagen darüber möchte sie sowieso nicht, schließlich liebt sie ihren Job. “Ich habe mein Hobby und meine Leidenschaft zum Beruf gemacht und darf damit meine Brötchen verdienen“
Einen großen Wunsch, hat sie gemeinsam mit den Fans: Die Rückkehr in Liga 1. Nur allzu gerne würde sie dies gerne im April kommenden Jahres teilen, sowohl mit den Anhängern, als auch auf Social Media.
Interview und Text: Philipp Niessen