
Eupi’s News Vol. 14: Das Lizenzverfahren erklärt durch Florian Frindte
Eupi:
„Hallo Florian! Heute schauen wir mal hinter die Kulissen des Lizenzverfahrens. Wie läuft das bei der KAS Eupen?“
Florian: „Hallo Eupi! Das Lizenzverfahren ist ein intensiver und langer Prozess, der etwa 4 Monate dauert. Wir starten bereits im Dezember, und je näher die Frist im März/April rückt, desto mehr konzentriert sich alles auf die Lizenz. In der letzten Woche arbeiten meine Kollegen und ich oft 10 Stunden täglich – insgesamt kamen dieses Jahr etwa 960 Stunden zusammen.“
Eupi: „Ganz schön viel Aufwand! Wer ist daran alles beteiligt?“
Florian: „Vor allem die Finanzabteilung, aber auch die Rechts-, IT- oder Personalabteilung sind eingebunden. Bei der KAS Eupen läuft alles zentral über die Finanzabteilung.“
Eupi: „Und welche Unterlagen müsst ihr einreichen?“
Florian: „Rechtliche und infrastrukturelle Dokumente, vor allem aber finanzielle Nachweise – also Bilanzen, Budgets und Liquiditätspläne für die nächste Saison. Insgesamt stellen wir über 1000 MB an Daten bereit.“
Eupi: „Welche Tools kommen zum Einsatz?“
Florian: „Wir nutzen Buchhaltungssoftware und Business-Intelligence-Tools, aber keine spezielle Lizenzierungssoftware.“
Eupi: „Arbeitet ihr mit externen Partnern zusammen?“
Florian: „Es ist für alle Wirtschaftsunternehmen Pflicht, die Bilanz prüfen zu lassen. Die Lizenzkommission verlangt seit ein paar Jahren darüber hinaus auch, dass die Liquiditätsplanung aller Clubs überprüft wird.“
Eupi: „Gab es da schon mal Beanstandungen Eurer Planung?“
Florian: „Nein, wir planen grundsätzlich konservativ.“
Eupi: „Was ist für dich die größte Herausforderung?“
Florian: „Ganz klar: der Nachweis, dass der Verein wirtschaftlich stabil ist und die nächsten 18 Monate liquide bleibt. Gerade in den Coronajahren und nach dem Abstieg waren das Herausforderungen für uns.“
Eupi: „Gibt es Unterschiede bei der Lizenz zwischen 1A und 1B?“
Florian: „Nein, der Aufwand ist vergleichbar – nur die UEFA-Lizenz, die zur Teilnahme an den UEFA-Clubwettbewerben berechtigt, entfällt in der 1B.“
Eupi: „Und wie kamst du eigentlich zur KAS Eupen?“
Florian: „Ich habe ein abgeschlossenes Studium der Wirtschaftsmathematik und habe mich nach meinem Studium 2012 bei der KAS Eupen beworben und bin genommen worden. Zwischenzeitlich war ich zwei Jahre beim VfB Stuttgart. Diese Zeit war ebenfalls sehr lehrreich – mit einem viel größerem Umfeld und ganz anderen finanziellen Rahmenbedingungen. Trotzdem bin ich weiterhin mit der KAS Eupen eng verbunden geblieben. Der Kontakt zum Verein ist auch in dieser Zeit nie abgerissen – und so hat es mich 2023 wieder in meine Wahlheimat Eupen gezogen. Die KAS Eupen ist eben einer meiner beiden Herzensvereine.“
Eupi: Kannst du uns noch etwas privates von dir erzählen?
Florian: „Ich bin ein echter Schwabe und von klein auf VfB-Fan. Gleichzeitig habe ich in Eupen meine zweite Heimat gefunden – nicht zuletzt, weil ich hier meine Freundin kennengelernt habe. Gemeinsam haben wir zwei Kinder, die ebenfalls meine beiden Welten widerspiegeln: Mein ältester Sohn wurde in Bad Cannstatt geboren, meine jüngste Tochter hier in Eupen. Für mich ist das eine wunderbare Verbindung – ganz nach dem Motto: Best of both worlds.“
Eupi: „Und jetzt hast du und dein Team die Lizenz wieder erfolgreich über die Bühne gebracht – Glückwunsch und danke!“
Florian (lächelt): „Danke, Eupi! Es war wie jedes Jahr viel Arbeit, aber wir haben wie immer alles geschafft!
Eupi: „Dann kann die neue Saison kommen. Danke für die Einblicke – und bis bald!“